Polsterungen in zeitgleichen Technologien

Zimmer sind die Spiegel ihrer Bewohner und ihre Möbel berichten vom Geschmack und den Bequemlichkeiten der „Besitzer“. Man kauft einen Sessel, den man benutzt und durch einen neueren ersetzt. Oder man erwirbt von den Ahnen ein Indiz für Raumgefühl und lässt es nach Nutzungszerfall wertsteigernd aufarbeiten, ohne den Eigensinn des Möbels zu beleidigen. Durch Nutzung und Tradierung über Generationen hinweg verschleißen der Bezugsstoff und die Polsterung.

 

Das Sitzmöbel wird von unseren Polsterern behutsam und fachkundig untersucht und anschließend mit Liebe zum Detail restauriert. Die Aufarbeitung erfolgt in den traditionellen deutschen oder französischen Handwerkstechniken der jeweiligen Stilepoche, welcher das Möbel zuzuordnen ist. So wird von uns beispielsweise der Federaufbau mit handgeschnürten Sprungfedern durchgeführt. Danach wird die Polsterung mit Afric oder Werg garniert. Vervollständigt wird die Polsterung mit einer Pikierung aus Rosshaar.

 

Die Wirkung nach Außen wird vom Material, dem Muster und von der Farbe des Bezugsstoffes bestimmt. Er kann so gewählt werden, dass er entweder die Einzigartigkeit des Sitzmöbels betont oder dass er mit den Vorhängen von Fenstern und Türen übereinstimmt, bzw. gut harmoniert. Hier steht für den Kunden die Qual der Wahl. Denn bei einigen hundert Dessins kann das passende Gewebe enthalten sein. Hier zu beraten ist nur möglich, wenn der umschließende Raum auch bekannt ist und in die Überlegungen einbezogen werden kann.

 

Lassen Sie sich die ausgewählten Stoffe auch vorführen. Edle Stoffe wollen, dass man sich in sie verliebt, bevor man mit ihnen dann eine längere Liaison eingeht. Die sächsische Tradition der Textilmanufaktur lebt in der Weberei “Cammann” weiter. Neben unifarbigen Stoffen werden auch zahlreiche farbige Gewebe mit den erhaltenen Kartenspielen auf gut gepflegten Jacquardstühlen gewebt. Angewendet wird bei Cammann auch die Spritzfärbung, eine Ersatztechnologie der Zwischenkriegszeit, als entsprechende Farbstoffe nicht zur Verfügung standen. Marktfähig ausgereift, steht sie heute noch als textile Rarität und preiswerte Alternative für Restaurierungen zur Verfügung.